Es war Philipp Melanchthon, der Reformator aus Bretten, der sagte: "Wir sind zum Dialog geboren". Und damit meinte er nicht den Dialog mit Waffen. Melanchthon führte Gespräche in ganz Europa, zu einer Zeit, in der es diese Staatengemeinschaft so noch gar nicht gab. Dialog heißt, einander zuhören, den anderen verstehen wollen...

Gewalt ist keine Lösung. Das bringen wir immer den Schülern bei. Wenn in der Schule zwei sich bekriegen, dann besorgen die Lehrer den Streithähnen doch keine Waffen, damit sie sich besser wehren könnten. Was für ein Quatsch. - Nein, man führt Gespräche. Vielleicht zuerst einzeln und dann gemeinsam, als Vermittlung und zur Konflikt-Lösung.

Für einen Ausflug fahre ich gerne mal über den Rhein nach Frankreich. Unsere Freunde in Holland sind immer die ersten bei der Weihnachtspost. Geschäftlich hab ich gute Partner in England und in der Schweiz, und im Sommer fahre ich immer nach Italien und hab dort auch schon langjährige Freunde. In Portugal wohnt ein früherer Kollege...

In der Corona-Zeit waren die geschlossenen Grenzen ein echter Schock. Es gab lange Schlangen und passieren durfte nur, wer zur Arbeit musste. Können wir uns das nochmal vorstellen - für immer? Das wäre die Konsequenz, wenn wir Europa verlassen würden, wie das manche tatsächlich wollen.

Wir reisen ja alle gerne. Andere Länder entdecken, sehen, wie man woanders lebt, gutes Essen genießen, sich bewirten lassen, mit fremden Menschen ein Lächeln austauschen. Das tut gut. Wie schön, dass das in Europa so einfach ist. Keine Grenzkontrollen, kein Visum, kein Geld umtauschen, einfach losfahren...

Einmal die Woche ist bei uns immer Treffpunkt im Café International. Da kommen geflüchtete Menschen, aber auch Leute aus der Stadt, die einfach mit anderen ins Gespräch kommen wollen. Die Kinder spielen miteinander und die Erwachsenen trinken Kaffee oder Tee und unterhalten sich.